Notburga ­ Mythos einer modernen Frau

  Reiter Martin, Mader Silvia, Drexel Hermann, Beimrohr Wilfried, Bertagnolli Thomas, van Gorkom Alexandra, Möde
Erwin, Neuhardt Johannes, Niewiadomski Jozef, Orlik Peter, Praxmarer Inge, Stadler Harald, Steeger Wolfgang, Spindler Konrad, Stögerer-Schwarz Elisabeth, Zanesco Alexander
288 Seiten, 290 Abbildungen, großteils in Farbe, 21,5 x 14,5 cm, Pappband,
ISBN 3-85361-063-3
EURO 20,-
Die Ausstellung "Notburga ­ Mythos einer modernen Frau markierte 2001 einen neuen Weg in der Reihe der Ausstellungen des Tiroler Unterlandes. Erstmals haben sich drei Kulturinstitutionen der Region ­ Museum Tiroler Bauernhöfe Kramsach, Schloss Matzen und Augustinermuseum Rattenberg ­ als "ARGE NOTBURGA 2001" zusammengetan, um an drei Orten gemeinsam eine Ausstellung auszurichten und durchzuführen. Das Thema der hl. Notburga bot sich dabei wie von selbst an, da sich ihre wesentlichen Lebensabschnitte in idealer Weise an den verschiedenen Ausstellungsorten präsentieren lassen: So wurde in ihrem Geburtsort Rattenberg im Augustinermuseum ihr Leben präsentiert und mittels zahlreicher Beispiele aus der Kunst gezeigt, wie ihr Kult und ihre Verehrung im Laufe der Jahrhunderte wuchsen und bis heute andauern. Im Museum Tiroler Bauernhöfe wurde ­ bezugnehmend auf die Tätigkeit der Heiligen als Magd bei einem Bauern in Eben ­ das bäuerliche Umfeld dargestellt. Darüberhinaus wird in zwei Höfen die archäologisch geborgene Sachkultur eines Bauernhofes aus der Zeit des Spätmittelalters ausgestellt bzw. das Leben in einem spätmittelalterlichen Bauernhaus inszeniert. Schloss Matzen vermittelte das höfische Umfeld im Leben der hl. Notburga, passend zu ihrer Tätigkeit als Beschließerin auf der Rottenburg. Eben und die Ruine Rottenburg oberhalb von Buch sind als genius loci sehenswert, hat sich an diesen beiden Orten doch der Gutteil des Lebens der Heiligen abspielte. Das Thema der hl. Notburga ist nicht nur aufgrund ihrer historischen, religiösen, kunsthistorischen, volkskundlichen und regionalen Aspekten interessant, sondern ihr Leben weist einen starken Bezug zu gegenwärtig aktuellen Fragen wie Frauenarbeit, Sonntagsruhe und Streikrecht auf. Nächstenliebe und gelebte Solidarität mit den Alten, Kranken und Schwachen ist die zeitlose Botschaft dieser Heiligen, die heute mehr denn je zeitgemäß ist. Der Grundgedanke der Ausstellung ist somit nicht ausschließlich retrospektiv, sondern schlägt einen Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. All dies ist in diesem interessanten Buch, das als Ausstellungskatalog entstand, zusammengefasst.